Strandverschmutzung

Klebrige Klumpen verdrecken den Strand

5.April 2014

Angefangen hat die Verschmutzung Ende März. Zunächst wurde  die Ostseeküste bei Kronsgaard auf einer Länge von vier Kilometern verschmutzt – die rätselhafte Masse wird im Labor untersucht.

Seit Mittwoch den 02. April liegen nun auch im Spülsaum des Strandes von Oestergaard/Eiche bis zur Habernisser Huk auf sechs Kilometern Länge schmierige braune Klumpen – wie auch in Pommerby, Nieby, Kronsgaard und Hasselberg

Die Behörde für Bundesschifffahrt und Hydrografie in Hamburg kann die Herkunft der braunen Klumpen am Strand bei Falshöft bisher nicht bestimmen. Die Experten seien nicht mal in der Lage festzustellen, woraus die Klumpen bestehen, teilte der Landesbetrieb Küstenschutz mit. Die Proben enthielten jedoch keine Spuren von Öl oder Schwermetallen und seien daher für Menschen harmlos.

Da eine maschinelle Reinigung nicht möglich ist, ruft Bürgermeister Gerhard Geißler freiwillige Helfer zur Strandreinigung per Hand. Die Reinigungsaktion beginnt am Samstag um 9 Uhr. Treffpunkte sind die Seebadeanstalt Norgaardholz, der Parkplatz Klevelücke und die Fischerstraße/Sitzecke am Strand. Die Klumpen-Sammler sollten sich mit Handschuhen ausrüsten, kleine Schaufeln und Eimer mitbringen. An den Treffpunkten erfolgt die Einweisung. Die erste Analyse der Klumpen, so der Bürgermeister, hat ergeben, dass das angespülte Material ungefährlich ist. Ein Verursacher der Verunreinigung konnte bisher nicht ermittelt werden

Der NDR (Das Schleswig Holstein Magazin) berichtet über diesen Vorfall.

Das die Klumpen aus Kappeln und Umgebung von einem Schiff stammen ist wahrscheinlich, schließlich wurden sie mit dem Ostwind an die Strände gespült.

Einen Anhänger voll Säcke wurden am Strandabschnitt von Steinberghaff zusammengesammelt.

Wohin mit denen ???

Zunächst werden die Säcke am Klärwerk zwischengelagert.


 

10. April 2014

Das Rätselraten um die am Ostseestrand bei Steinberg angespülten braunen Klumpen hört nicht auf. Die Gemeinden Steinberg fühlt sich mittlerweile im Stich gelassen.

Am Freitag findet eine Sondersitzung der Gemeinde Steinberg zur aktuellen Lage der Strandverunreinigung im Amt Geltinger Bucht statt.


12- April 2014

Klar ist: Eine Gefahr für Mensch, Tier und Umwelt besteht offenbar nicht.

ABER: Die chemische Analyse der an der Ostseeküste im Bereich Geltinger Birk,
Kronsgaard und der Flensburger Förde angespülten Verunreinigungen lässt weiterhin viele Fragen offen.

Wann?

– Am 29. März waren durch Passanten erstmalig Verunreinigungen der Ostseeküste im Bereich Kronsgaard festgestellt worden. In den darauf folgenden Tagen wurden weitere Anlandungen, auch in Bereichen der Geltinger Birk sowie der Flensburger Förde, gemeldet.

Wo?

– insgesamt sind gut 21,5 Kilometer Ostseeküste in unterschiedlicher Intensität von der Verunreinigung betroffen. Die Experten gehen unter Berücksichtigung der an den Küstenabschnitten herrschenden Strömungsbedingungen und der ersten Sichtung bei Kronsgaard davon aus, dass die angelandeten Stoffe wohl aus östlicher Richtung stammen.

Was?

 – Bislang ist Folgendes klar: Bei der Charakterisierung des Geruchs wurden zwar Begriffe wie „Teer“, „Brandrückstand“und „Räucherofen“ verwendet, die dafür typischen Inhaltsstoffe wurden in den chemischen Analysen jedoch nicht festgestellt. Der ursprüngliche Stoff sei aufgrund des längeren Aufenthalts im Ostseewasser und inzwischen auch am Strand verändert worden, heißt es dazu. Die wasserlöslichen Bestandteile dürften inzwischen ausgewaschen, leicht flüchtige Bestandteile entwichen sein. Was als klebrige braune Klumpen übrig geblieben ist, besteht zu 38 Prozent aus Fetten und anderen „petrolether-extrahierbaren Stoffen“,
zu 23 Prozent aus Wasser, zehn Prozent Sand und zu 29 Prozent aus Verunreinigungen etwa durch Holz. Dabei lassen die identifizierten Fettsäuren keinen Rückschluss darauf zu, ob sie tierischer oder pflanzlicher Herkunft sind. Es handelt sich also weder um ein Mineral- oder Pflanzenöl noch um Paraffin. Der Befund auf Metalle und Schwermetalle war ebenso unauffällig wie auf Arsen, PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe,
krebserregend) und PCB (giftige und krebsauslösende organische Chlorverbindungen). Auch entzündlich ist der untersuchte Stoff nicht.

Wie?

– Ungeklärt / Unterdessen geht die Suche nach dem Verursacher der Verschmutzung mit Hochdruck weiter. Das die Klumpen aus Kappeln und Umgebung von einem Schiff stammen ist wahrscheinlich, schließlich wurden sie mit dem Ostwind an die Strände gespült.

Woher?

 – Die Wasserschutzpolizei Flensburg hat die Ermittlungen aufgenommen. Doch auch ihr wäre damit gedient, näher zu wissen, womit sie es zu tun hat.

Wer?

 – wird wie Informiert? Leider gibt es für solche Umweltverschmutzungen keine klaren Regelungen!

Warum?

– warum? dauert es 14 Tage bis endliche eine schwammige Analyse des Stoffes vorliegt?
– warum? wurde die Gemeinden von den Instituten in Stich gelassen?
– warum? hat sich die NABU nicht zu dieser Umweltverschmutzung geäußert?

Das Berichtete der NDR 11.04.2014


17.04.2014

Die braune Klumpen sind zum größten Teil eingesammelt wurden. Da auch keine neuen Klumpen mehr angespült wurden, ist der Strand in Steinberghaff wieder ohne bedenken zu betreten.

© Klaus Braubach